Am Ende wird alles gut! Kommt bestimmt noch… Ich sitze in einer Präsentation und habe durchgehalten. Der Anfang war vielversprechend, die Referentin hat das medizinische Thema mit einer Reihe von Fragen angestoßen. Im Zuhörerraum lauter Patienten, die als Betroffene

auf diese Fragen mit erhöhter Aufmerksamkeit reagierten. Doch bereits nach einer knappen Viertelstunde ändert sich das Bild: Viele angestrengte Gesichter um mich herum. Auch ich habe Mühe, den vielen Folien mit den dargestellten Studien zu folgen. Doch die Hoffnung, dass am Ende einige der Fragen konkret beantwortet werden, bleibt als Spannung spürbar.

Und dann die Enttäuschung! Nach einer Stunde ist Schluss. Die Expertin spricht ein Fazit, indem sie sämtliche Zahlen und Daten zusammenfasst. Nichts, was sich zum Mitnehmen eignet.

Kennen Sie den Aufmerksamkeitsverlauf? Für Ihre Zuhörer gilt: Der erste Eindruck ist entscheidend…und der letzte bleibt!

Es reicht eben nicht, für einen attraktiven Einstieg zu sorgen. Was Sie am Schluss Ihrer Präsentation sagen, hat die größte Chance die Köpfe Ihrer Zuhörer zu erreichen (Das war’s erst mal….) Und damit bestimmt es auch den Gesamteindruck und den Nutzen.

Tipp PUNKTGENAU

Die Aufmerksamkeit am Ende Ihrer Präsentation ist üblicherweise hoch. Denn die Zuhörer erwarten, dass Sie zum Schluss ein Fazit sprechen. Mehr noch, die Zuhörer wollen etwas mitnehmen. Das ist Ihre Chance: Bieten Sie am Ende eine Message-to-go, indem Sie Kernaussagen klar auf den Punkt bringen. Entsprechend Ihrer Zielsetzung kann es eine Problemlösung, Empfehlung, oder Handlungsaufforderung sein. Unbedingt wichtig ist, dass Sie die Messag-to-go in einfachen Sätzen sprechen und nicht etwa von der Folie ablesen.

Aufwand und Nutzen
Es passt in unsere Zeit, dass Zuhörer ihre Aufmerksamkeit nach Kriterien der Effizienz einteilen. Das ist o.k., denn Zuhören ist ein Aufwand. Und wer wollte nicht auch das Maximum aus seinem Stillsitzen herausholen?

Was es für uns als Präsentierende bedeutet, ist damit klar: Zuhören muss sich lohnen. Spätestens zum Schluss bekommt der Zuhörer etwas Nützliches, etwas zum Mitnehmen.

Hier kommt die Message-to-go ins Spiel.

Mit der Message-to-go beginnen

Bevor Sie an die Inhalte Ihres Themas denken, überlegen Sie, an wen sich Ihre Präsentation richtet: Was erwarten, bewegt oder befürchten Ihre Zuhörer? Dann springen Sie gedanklich in die Schlusssequenz. „Am Ende meiner Präsentation “ hören Sie sich sagen – und was kommt dann? Formulieren Sie nun genau das, was Ihrer Zielsetzung entspricht und alle nach Hause tragen sollen.

Die Message-to-go ist besonders wirksam, wenn sie

  • prägnant formuliert ist und
  • emotional hervorgehoben

Prägnant formulieren heißt nichts anderes als auf den Punkt bringen. Prägnanz ist das Gegenteil von Weitschweifigkeit. Deshalb kommt es darauf an, dass Sie Ihre Message-to-go in kurzen Sätzen ausdrücken. In leicht sprechbarer Form und damit leicht zu Merken und Mitnehmen. Das Ablesen einer Message-to-go von einer Folie verbietet sich.

Emotional hervorheben können Sie die Message-to-go, indem Sie selbst Emotionen zeigen. Setzen Sie dazu Ihre Körpersprache ein, ändern Sie Ihre Position im Raum oder gehen Sie zwei Schritte auf die Zuhörer zu. Signalisieren Sie Ihren Zuhörern, dass Sie jetzt etwas Wesentliches zu sagen haben. Wie bei einem Schluss-Akkord wird sich die Spannung erhöhen, wenn Sie eine Wirkungspause nutzen und mit lauter Stimme sprechen. 

Extra Tipp: Wenn Sie eine längere Präsentation halten, ist es sinnvoll, mehrere Message-to-go anzubieten. Achten Sie nur darauf, dass das, was Ihrer Zielsetzung entspricht, am Ende steht. Im Übrigen gilt: Keine Angst vor Wiederholungen!