Sind Sie ein Sitzenbleiber?

Der Präsentierende steht, die Zuhörer sitzen. Das gewohnte Bild in einer Präsentation. Allerdings:
Wo bleibt das Prinzip Augenhöhe? Sollte der Präsentierende nicht auf gleicher Ebene sprechen wie seine sitzenden Zuhörer?
Körpersprache nimmt großen Einfluss auf die Wirkung von Kommunikation. Und klar ist, dass die Augenhöhe der Beteiligten den partnerschaftlichen Umgang zum Ausdruck bringt. Wie halten Sie es also damit? Sind Sie ein Sitzenbleiber?

Tipp PUNKTGENAU

Eine Präsentation im Sitzen (auf Augenhöhe) ist partnerorientiert und eröffnet leichter einen Dialog. Dennoch wird die Entscheidung, ob Sie besser stehen oder sitzen von weiteren Kriterien bestimmt. Klären Sie deshalb im Vorfeld: Sind Sie von allen Plätzen Ihrer Zuhörer stehend oder sitzend besser zu sehen? Bilden Sie und Ihre Medien aus Sicht der Zuhörer eine Blickeinheit? Fällt es Ihnen im Stehen leichter, die Blicke Ihrer Ihre Zuhörer zu führen und körpersprachliche Impulse zu geben?

Präsentationen finden in den allermeisten Fällen in Standardsituationen statt. Typische Standardsituationen sind regelmäßig stattfindende Meetings oder Kundenveranstaltungen. Entsprechend ritualisiert sind die Abläufe und Spielregeln. Dazu gehört auch die Frage, ob Vortragende bei ihren Präsentationen stehen oder sitzen.

Welche Überlegungen sprechen nun dafür, dass Sie Ihre Position unabhängig vom gewohnten Standard bestimmen? Drei Aspekte stehen für Ihre Entscheidung:

  1. Verbindung zum Medium

Das Medium unterstützt das, was Sie sagen. Die Folien zum Beispiel veranschaulichen die Inhalte Ihrer Präsentation. Deshalb sollten Sie Ihr Publikum nicht dazu bringen, sich zwischen Ihnen und dem Medium zu entscheiden. Bilden Sie für Ihre Zuhörer eine Einheit, so dass Hören und Sehen zusammenkommt: Wenn Sie Ihre Folien projizieren, stehen Sie neben der Projektion. Wenn Sie mit einem Laptop oder Tischvorlagen präsentieren, bleiben Sie sitzen.

  1. Sichtbarkeit im Raum

Sie sind das wichtigste Medium! Ihre Sichtbarkeit, Ihr klarer Bezug zu den Zuhörern wird weitestgehend von der Gruppengröße beeinflusst. In kleineren Runden benötigen Sie in der Regel keine Projektion. Sie können daher gemeinsam an einem Tisch sitzen. Bei mehr als 5 Personen ist eine stehende Präsentation für Ihre Zuhörer wirkungsvoller.

  1. Körpersprachliche Impulse

Sobald Sie stehen, wirken Sie präsenter. Der Ausdruck Ihres Körpers wirkt gegenüber den sitzenden Zuhörern dominanter. Durch Ihre Bewegungen im Raum steuern Sie nicht nur die Blicke Ihrer Zuhörer. Sie sind auch in der Lage Ihre Zuhörer gedanklich mitzunehmen und inhaltliche Akzente zu setzen. Impulse im Sitzen zu vermitteln ist weitaus schwieriger. (Siehe auch: Persönliche Power statt PowerPoint)

Tatsächlich können Sie das partnerschaftliche Verhältnis zu Ihren Zuhörern körpersprachlich zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne ist Ihre sitzende Position ein deutliches Signal an Ihre Zuhörer. Ihre Gegenüber werden sich etwa in einem „Runden-Tischgespräch“ leichter mit Fragen und Kommentaren in Ihre Präsentation einmischen.
September, 2018|