Was halten Sie von der Idee, während eines Gesprächs Ihre Visitenkarte dauerhaft zu zeigen. Am besten auf Stirnhöhe, damit Ihr Gesprächspartner Ihre Firmenzugehörigkeit permanent vor Augen hat. Corporate Identity sozusagen. Sie finden das absurd?
Anders verhält es sich offensichtlich bei Business-Präsentationen. Ganz selbstverständlich findet sich auf jeder Folie das Firmenlogo. Und das, obwohl unsere Kunden wissen, zu welchem Unternehmen wir gehören und in wessen Auftrag wir unterwegs sind.

Im Übrigen ist der Platz auf der Folie knapp, deswegen kostbar. Eine Information, die keinen Mehrwert bietet, sollte gestrichen werden. Das Motto kennen Sie: Weniger ist mehr!

Deshalb: Muss ein Logo auf jeder einzelnen Folie stehen bloß weil es üblich ist? Anlass genug, diesen Standard zu hinterfragen.

Tipp PUNKTGENAU

Folien sind und bleiben Hilfsmittel. Als Repräsentant Ihres Unternehmens sind Sie wichtiger als Ihre Hilfsmittel. Sie selbst stehen für Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz. Gestalten Sie die Folien so, dass Wichtiges wichtig erscheint! Streichen Sie überflüssige, ablenkende Dinge. Allerdings:  Das Logo gehört auf die Folien, wenn diese als Selbstläufer (z.B. im Netz) oder als Dokumentationen eingesetzt werden.

Logo = Wiedererkennung?

Ein Logo soll mit einem Blick erkennbar sein. Im besten Fall repräsentiert es das Unternehmen mit seinen Leistungen in wenigen Buchstaben und Strichen. Für den Kunden besitzt ein Logo deshalb einen hohen Wiedererkennungswert. So weit so gut. Die entscheidende Frage bleibt allerdings: Wird der Wiedererkennungswert gesteigert, wenn das Logo auf jeder Folie abgebildet ist? Wohl kaum. Das Gegenteil ist der Fall.

Erst registriert, dann ignoriert
Das menschliche Gehirn ist beschränkt, aber clever. Genauer gesagt, verfügt unser Gehirn über eine nur begrenzte Aufnahmekapazität. Deshalb sind es die neuen, ungewöhnlichen und für uns interessanten Dinge, die unsere Aufmerksamkeit erregen. Informationen, die nicht relevant erscheinen, werden ausgefiltert.

Bekannte Elemente werden von unserem Gehirn sehr wohl erkannt, fortan aber ignoriert. Jede weitere Beachtung erscheint überflüssig. Ein sich ständig wiederholendes Logo erhält hier keine Sonderbehandlung. Da es keine „Neuigkeit“ bietet, bleibt es in der Folge unbeachtet.

Variieren statt wiederholen
Durch die Firmenlogos auf den Folien werden Sie kaum einen Kunden gewinnen können. Sehr wohl aber durch den Nutzen und die Werte für die das Logo steht. Bringen Sie diese als Kernaussagen auf die Tonspur. Variieren Sie durch bildhafte Formulierungen, attraktive Beispiele und Erfolgsstories.  Auf diese Weise erscheinen die gleichen Aussagen immer wieder „neu“ verpackt. Nicht zuletzt sind es auch Ihre persönlichen Wirkungsmittel (besonders: Stimme, Betonung und Körpersprache) mit der Sie die die Aufmerksamkeit Ihrer Kunden lenken können.

Ein erster Schritt
Ihnen erscheint das Löschen sämtlicher Logos zu radikal? Was halten Sie davon: Im Sinne eines Corporate Designs bringen Sie das Firmenlogo auf der ersten und letzten Folien Ihrer Präsentation.

Sie wissen doch: Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte bleibt….