Soeben haben Sie die letzten Worte Ihrer Präsentation gesprochen. Für einen kurzen Moment herrscht Stille. Dann tönt es von allen Seiten: Applaus. Was für ein großartiges Gefühl! Sie genießen Ihren Applaus.

Wenn Sie eine solche Situation bereits erlebt haben, gehören Sie zu den Rednern die wissen, wie sie ihre Zuhörer gewinnen. Die Sache ist ganz einfach: Lebendigkeit gewinnt! Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Zuhörer zu aktivieren, werden sie dabeibleiben. Bis zum Schluss.

Es gibt ein paar Tipps, die Sie anwenden können, damit sich Ihr Publikum an Ihrer Präsentation beteiligt. 2 x 6 Möglichkeiten möchte ich Ihnen empfehlen.

Bloß kein Fastfood!

Tipp PUNKTGENAU

Verwandeln Sie Ihre Zuhöre in aktive Zuhörer. Sorgen Sie für Stopp-Stellen in Ihrer Präsentation, in denen Sie kurze Interaktionen anregen. Diese können je nach Thema, Publikum und Räumlichkeiten sein: Denkanreize, Schätz- oder Quizfragen und kurze Partnerdialoge. Versäumen Sie nicht diese Interaktionen auch körpersprachlich zu animieren.

An dieser Stelle (Teil 1) die ersten 6 Tipps:

Sympathiebrücken bauen

Sympathie entsteht, wo Menschen sich mit gegenseitigem Interesse begegnen. Das können Sie nutzen. Bauen Sie gleich zu Beginn eine Brücke: Sie schauen in die Runde und schweigen bewusst. Sie lächeln. Erst jetzt sprechen Sie den ersten Satz.

Was vermitteln Sie Ihrem Publikum damit? Eine Interaktion. Durch Ihren Blickkontakt wird für jeden einzelnen spürbar, dass er hier willkommen ist. Dieser Ausdruck an Wertschätzung wird von den Zuhörern mit Aufmerksamkeit honoriert. Sie werden Ihnen gerne zuhören.

Fragen zum Auftakt

Wer fragt, der führt! Durch Fragen führen Sie Ihre Zuhörer aus ihrer passiven Rolle. Wenn Sie mit Fragen beginnen, zeigen Sie Ihrem Publikum: Die Präsentation wird anregend und kurzweilig! Im Beispiel: „Sie kommen morgens ins Büro…Welches ist Ihr erster Gedanke, wenn Sie den Computer starten?“

Wenig wichtig dabei ist, ob Sie auf Ihre Frage eine Antwort aus dem Publikum bekommen. Den meisten Menschen fällt schwer, öffentlich zu reden. Worum es tatsächlich geht? Genau. Es geht es um aktives Zuhören.

Hand-hoch-Abstimmungen

Sie kommen zum nächsten Punkt Ihrer Agenda: „Wer von Ihnen hat bereits Erfahrungen mit …? Bitte Hand hoch!“ Kurze Unruhe im Publikum. Die Aufmerksamkeit ist voll bei Ihnen. Die Hände gehen in die Höhe. Erst zögerlich, dann wird das Abstimmungsergebnis sichtbar.

Für die Zuhörer ist es ein Leichtes, die Hand zu heben. Abstimmungsfragen eignen sich gut für den Einstieg. Aber auch während des Vortrags helfen sie, die Zuhörer gezielt zu aktivieren und zum Mitmachen zu bewegen.

Zuhörer einweihen

Je größer die Zahl Ihrer Zuhörer, desto größer ist oft deren Zurückhaltung. Wer äußert sich schon gerne in aller Öffentlichkeit? Deshalb kann es hilfreich sein, eine Person Ihres Vertrauens vor der Veranstaltung anzusprechen.

Oder Sie beziehen sich auf ein angeregtes Gespräch mit einem Teilnehmer, das Sie in der Pause geführt haben: „Vorhin wurde ich auf folgenden Aspekt angesprochen …“ Ist der Anfang gemacht, ergeben sich die weiteren Beiträge von alleine.

Schätzfragen stellen

Die meisten Menschen mögen Quizfragen. Diesen Effekt können Sie sich zunutze machen. Beteiligen Sie Ihr Publikum wie bei einer Quiz-Show. Sie werden sehen wie sich einzelne Zuhörer freuen, wenn sie die richtigen Antworten wissen.

Geeignet sind zum Beispiel Fragen, bei denen Sie Zahlen schätzen lassen. Sie können auch drei mögliche Antworten zur Wahl geben. Lassen Sie das Publikum abstimmen, welche Lösung wohl die richtige ist. Im Beispiel: „Wer von Ihnen ist der Meinung, es sind 23%? Bitte einmal Hand hoch! Und wer von Ihnen…?“

Partnergespräche anregen

In kleinen Gruppen lässt sich gut reden und diskutieren. Warum nicht auch in Ihrer Präsentation? Die Idee ist, den organisatorischen Aufwand möglichst gering zu halten. Was hier hilft sind Murmelrunden:

Sie stellen eine Frage ans Publikum. Dazu geben Sie den Hinweis an die Zuhörer: „Bitte wenden Sie sich nun nach links oder rechts. Das ist ihre Partnerin oder Partner. Und nun tauschen Sie sich aus. Hier noch einmal die Frage…“ Es werden sich Zweier-Grüppchen bilden. Ein Murmeln hebt an und wird hörbar lauter. Nach kurzer Zeit unterbrechen Sie die Gespräche und interviewen einzelne Teilnehmer zu ihren Ergebnissen.