Wie verwandeln Sie Ihre Zuhörer in aktive Zuhörer? Ganz einfach, indem Sie Stopp-Stellen in Ihrer Präsentation einplanen. Haltepunkte für kurze Inter-Aktionen. Welche Aktionen dabei für Sie in Frage kommen, hängt

von der konkreten Situation und der Zielsetzung Ihrer Präsentation ab. Im Teil 1  konnte ich Ihnen bereits 6 Möglichkeiten vorstellen. Manche werden Sie bereits gekannt haben, andere sind neu für Sie.

Während die Tipps aus Teil 1 sich ohne große Vorbereitung umsetzen lassen, ist der Aufwand für die nun folgenden 6 Möglichkeiten schon größer. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass für die Aktivierung Ihres Publikums, Ihre Folien und zusätzliche Medien benötigen.

Wie Sie interaktiv präsentieren

Tipp PUNKTGENAU

Interaktionen werden durch Aktionen hervorgerufen. In der Vorbereitung haben Sie die Möglichkeit, passende Stellen und geeignete Aktionen zu wählen. Der zeitliche Aufwand mag im Einzelfall groß sein, der Erlebniswert für die Zuhörer ist es allerdings auch. Als Möglichkeiten zur Aktivierung bieten sich an: eine flexible Agenda, Live-DemosMedienwechsel, Kartenabfrage, Interviews und eine Umfrage per Handy.

Flexible Agenda

Sie haben Ihre Agenda vorgestellt. Mehrere Themen werden Sie ansprechen. Und nun fragen Sie Ihr Publikum mit welchem Punkt Sie starten sollen. Die lineare Abfolge Ihrer Präsentation ist damit aufgehoben. Das ist Interaktion pur.

Leicht fällt diese Form der Interaktion, wenn Sie die einzelnen Agendapunkte mit Folien verlinken (Hyperlinks). Übrigens bietet Ihnen die „Zoomfunktion“ (ab PowerPoint 2010) diese Funktion. Durch einen optischen Zoomeffekt kommt Bewegung in Ihre Präsentation. Weitere Details finden Sie in den Online-Hilfen zu PowerPoint.

Demos durchführen

Visualisierung ist gut – Demos sind besser! Warum eine Softwareanwendung über eine Reihe von Screenshot erklären, wenn es auch online möglich ist? Wo immer möglich, demonstrieren Sie nahe am Original. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Muster Sie mitbringen können, um eine technische Funktionsweise zu erklären. Bei passender Gelegenheit können Sie das Muster durch die Reihen geben. Oder Sie lassen die Teilnehmer dazu aufstehen und nach vorne kommen. Eine attraktive Möglichkeit, zusätzliche Sinne anzusprechen.

Medium wechseln

Vorsicht Falle! Mediale Einseitigkeit ist riskant. Ihr Publikum wird schneller ermüden, falls Sie nur mit Folien präsentieren. Besser ist es, für Abwechslung zu sorgen. Beispiel: Ein Flipchart bietet diese Chance!

Wichtige Begriffe  können Sie „live“ auf dem Flipchart festhalten. Oder in wenigen Strichen eine Skizzen anfertigen. Laden Sie die Zuhörer ein, durch Zurufe den weiteren Verlauf Ihrer Erklärungen zu steuern.

Karten einsetzen

Kärtchen in Präsentationen einsetzen? Die hohe Schule der Interaktion! Farbige Karten oder Post-It eignen sich besonders. Im Beispiel: Zu Beginn Ihrer Präsentation wenden Sie sich an Ihre Zuhörer mit der Bitte, eine Masterfrage zu stellen: „Nachdem ich Ihnen die Themen für die kommenden 30 Minuten vorgestellt habe…welche Frage haben Sie zum Thema? Gibt es eine Frage, die Ihnen besonders wichtig ist? Notieren Sie bitte Ihre Masterfragen…“

Klar, dass nun Ihre Moderationsfähigkeiten gefragt sind. Sie werden die Fragen klären, kommentieren und einordnen. Die angepinnten Kärtchen werden zum Teil Ihrer Agenda.

Interview führen

Sie kennen es aus dem TV: Ein Experte wird zu einem Thema befragt, im Hintergrund das Publikum. Der Interviewer fragt kurz und anregend. Informationen werden auf kurzweilige Art präsentiert. Pures Infotainment.

Überlegen Sie mit welchen Kollegen Sie für einzelne Punkte Ihres Themas kurze Interviews führen können. Doch Vorsicht: Spontan ist gut, mit Plan ist besser! Mit Ihrem Interviewpartner sollten Sie vorher unbedingt den Inhalt und auch die zeitliche Dauer genau abstimmen.

Umfrage per Handy

Eine gelungene Interaktion mit den anwesenden Zuhörern stellen Abstimmungen und Umfragen dar. Live und für alle sichtbar. Sogenannte Audience Response Systeme bieten für ein größeres Publikum die Möglichkeit, per Knopf abzustimmen.

Technisch laufen diese Tools in der Regel browserbasiert als Internetanwendung oder in Form einer App. Keine wirkliche Hürde für das Publikum, da die überwiegende Zahl der Teilnehmer heute Smartphones nutzt.

Allerdings gilt es für Sie im Vorfeld den Vorbereitungsaufwand im Auge zu behalten. Selbst für die einfach zu handhabenden Systeme ist eine Registrierung via Internet erforderlich. Außerdem ist jeweils zu klären wie Ihre Zuhörer an die App kommen und welche technische Ausrüstung Sie im Vortragsraum brauchen.

Zu empfehlen, weil einfach zu bedienen und als eingeschränkte Version jeweils kostenlos:
Poll Everywhere und Mentimeter