Ist das Medium wichtiger als der Präsentierende? Genau dieses Bild ergibt sich üblicherweise in Präsentationen: Die helle Projektion lässt den Redner verschwinden. Aufwendige Animationen (jetzt mit Prezi) tun ihr Übriges. Der optische Schnickschnack zieht alle Blicke auf sich. Nicht nur die Rednerin bleibt auf der Strecke, sondern auch das, was sie zu sagen hat.

Tipp PUNKTGENAU

Zeigen Sie besonders im Einstieg, dass Ihnen die Zuhörer wichtiger sind als die Folien auf der Leinwand. Blenden Sie den Projektor erst ein, wenn eine Visualisierung hilft. Bewegen Sie sich auf Ihr Publikum zu, nutzen Sie Gesten. Schauen Sie in die Gesichter Ihrer Zuhörer – nicht ins Notebook oder auf die Leinwand. Ihre persönliche Power ist überzeugender!

Trotz aller technischer Hilfsmittel: Kommunikation ist in dem Maße erfolgreich, wie Redner und Zuhörer in gutem Kontakt sind. Erst der sichtbare Kontakt bringt die Zuhörer dazu, dem Redner ein Ohr zu leihen. Oder würden Sie jemandem zuhören, der Sie nicht anschaut?

So gewinnen Sie die Zuhörer durch Ihren Körpereinsatz:

  • Wer sich bewegt, der ist präsent. Wer präsent ist, dem hört man zu. Wechseln Sie daher Ihre Position im Raum, kontrollieren Sie den Raum. Zwischendrin: Fester Standpunkt!
  • Die Dynamik Ihrer Körpersprache unterstreicht die Kraft Ihrer Aussagen. Werden Sie eindrücklich, indem Sie auf die Zuhörer zugehen. Setzen Sie Ausrufezeichen mit Ihren Armen und Händen.
  • Durch große Gesten führen Sie die Blicke Ihrer Zuhörer. Die Hinweisgesten über Ihre Arme und Hände sind häufig eindrucksvoller, als der klitzekleine rote Punkt des Pointers.

Beispiel: Eine geübte Rednerin stellt sich zur Begrüßung vor den Tisch oder Projektor. Die Beziehung ist eindeutig. Keine Barriere trennt sie von ihren Zuhörern. Die Zuhörer spüren, dass sie gemeint sind. Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten wechselt die Rednerin den Standort und startet den Beamer mit der ersten Folie.

Versierte Präsentierende nutzen gerne die Dramaturgie des verzögerten Beginns – erst Kontakt aufbauen, dann sprechen. Weitere Anregungen und Unterstützung zur Darstellung Ihrer persönlichen Power erhalten Sie hier.